Fotografie

Meine Leidenschaft für Fotografie wurde bereits in der Kindheit geweckt. Sooft es möglich war, griff ich zur Kamera meiner Eltern. Eine Agfa Clack von 1956. Der 6×9 Rollfilm wurde nach dem Foto von Hand weitergedreht. Die 6×9-Negative wurden oft nur als Kontakt, also in 1:1 Vergrößerung abgezogen. Durch das riesige Negativ-Format waren die Ergebnisse erstaunlich gut für eine derart simple Kamera.

Meine erste – vom Taschengeld ersparte – 24×36-Kamera war eine Revue 4 von Foto Quelle. Die Kamera war eine Leica-Imitation aus der UdSSR mit Nachführbelichtungsmesser und Wechselobjektiv mit M42 Gewinde. Ein hervorragendes Übungsgerät, um die Eckwerte der Fotografie zu verstehen, weil Belichtungszeit, Blende und Entfernung von Hand eingestellt werden mussten. Schnappschüsse waren schwierig, weil es einfach zu lange dauerte, die Kamera optimal einzustellen. Das Fotowissen holte ich mir aus einem uralten, aber hervorragenden Fachbuch aus den 1950er Jahren.


Für meine erste zusammengesparte Spiegelreflex-Kamera gab ich die Revue 4 in Zahlung. Die Canon AE1 begleitete mich mit diversen Wechseloptiken, später auch mit Power-Winder viele Jahre, so auch im Design-Studium. Die herausragende Blendenautomatik erlaubte endlich auch schnelle Motive festzuhalten. Schwarz-Weiß-Filme entwickelte ich selbst. Vergrößerungen belichtete und entwickelte ich auf Ilford-Material.



Die Kameras entwickelten sich weiter und so wurde nach vielen Jahren mit der AE1 ein Systemwechsel fällig. Die Nikon F60, eine analoge 24×36-Spiegelreflex-Kamera mit Zeit-, Blenden- und Programmautomatik sowie automatischem Filmtransport erweiterte die Möglichkeiten – nicht zuletzt auch durch das große Angebot an Objektiven. Die Kamera verfügte bereits über einen Autofokus – dieser war noch mechanisch und aus heutiger Sicht entsprechend langsam.



Dann kam die Zeit der Digitalfotografie, die zu Beginn unglaublich schlechte Bildqualität mit sich brachte. Nach und nach entwickelte sich dieses Segment und erste Versuche mit 2 und 4 Megapixel-Kameras von Rollei und Fuji brachten durchaus brauchbare Ergebnisse – insbesondere die Fuji-Bridgekamera Fuji Finepix S5500 mit „Superzoom-Objektiv“ konnte trotz der niedrigen Bildauflösung erstaunliches leisten – schon weil das kleine Format durch das Superzoom-Objektiv optimal ausgenutzt werden konnte und deshalb kein Crop nötig war..


Die Digitalkameras wurden stetig besser und natürlich reichte die Qualität der 4 Megapixel-Kameras einfach nicht mehr aus. Da ich beruflich mit sehr vielen professionellen und semiprofessionellen Fremdbildern zu tun hatte, konnte ich über die Dateiinformationen in Photoshop feststellen, mit welchen Digitalkameras die Bilder gemacht wurden, die die beste Bildqualität zur Weiterverarbeitung in Photoshop und zur Verwendung in Drucksachen ablieferten. Dies waren in überwiegender Mehrzahl Nikon-Kameras. Meine erste digitale Spiegelreflexkamera wurde daraufhin die damals neu erschienene Nikon D3000. Eine 10 Megapixel-Spiegelreflex-Kamera mit DX-Sensor. Für damalige Verhältnisse begeisterte die Leistung und noch heute bin ich über die Qualität vieler Bilder aus dieser sehr handlichen Kamera überrascht, obwohl es sich um ein Amateur-Modell handelt. Tatsächlich konnte ich mit diesem – aus professioneller Sicht einfachen – Modell mehrere Reportagen fotografieren. Das handliche Format erwies sich dabei als Vorteil.


Für anspruchsvolle berufliche Zwecke reichte die Auflösung im Stills-Bereich nicht aus – bei der Gestaltung von Kunstkatalogen für ein international renommiertes Auktionshaus setze ich für die Reproduktion von Kunstwerken großer Meister wie Albrecht Dürer, Cranach, Goya oder Rembrandt bei meinem Arbeitgeber eine Nikon Spiegelreflex D850 mit 45,6 Megapixel-Vollformat-Sensor ein. Diese Auflösung erlaubt die in diesem Fall ausschlaggebende Wiedergabe feinster Details.

Schließlich entwickelte sich die spiegellose Digitalfotografie rasant weiter und bringt erneut deutliche Vorteile in der Digitalfotografie. So landete ich bei den Nikon Z6 / Z6III Vollformat-Kameras (FX-Format) mit hervorragender Bildqualität, die völlig neue Möglichkeiten eröffnen. Mehrere individuelle Kameraeinstellungen abzuspeichern und dadurch blitzschnell abrufbar zu haben, möchte ich seit Einsatz der hervorragenden Kameras nicht mehr missen. Ein unschlagbarer Vorteil um spontan zu sein. Die Auflösung der Sensoren ist für das Datenhandling und Rauschverhalten ausgewogen und liefert hervorragende Bildqualität. In Sonderfällen, kann die Z6III im Studio durch Pixelshift mit NX-Studio auch Dateien bis zu 96MP erzeugen.



