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Wandel Berliner Straße Ecke Marktplatz
Kaum ein Ort in der Offenbacher Innenstadt hat sich in den letzten Jahrzehnten so verändert wie die Kreuzung Berliner Straße – Marktplatz – Schloßstraße. Als es mich Mitte der 1980er in diese Stadt verschlug, befand sich über der Kreuzung eine unansehnliche Fußgänger-Brückenkonstruktion aus Beton, die sich über eine vierspurige Berliner Straße spannte und in eine zweite Ebene an einem Büro- Geschäftshaus mündete. Unten befand sich ein großer Busbahnhof mit überdachten Wartesteigen die über Rolltreppen mit der oberen Fußgängerebene verbunden waren. Die S-Bahn gab es noch nicht. Auf der B-Ebene und darunter befanden sich Gastronomie, Drogerie, Fotogeschäft, Spielothek und Mc Donalds (gegenüber im Kreishaus auch ein Burger King). Oberhalb der zweiten Ebene, die am Geschäftshaus „klebte“ fanden sich die BEK-Krankenkasse und diverse Büros. Östlich des Büro-Geschäftshauses verkümmerte eine alte Häuserzeile – bis sie zum Abriss freigegeben wurde. Hätte man in anderen Städten hieraus eine Altstadtzeile mit kleinen Läden gemacht, wurde daraus die Rasenfläche, die hinter dem heutigen Sparkassengebäude durch eine hohe Gitterkonstruktion versperrt wird.

Busbahnhof an der Berliner Straße 1989

1989 hinter dem damaligen Busbahnhof. Hier wurde eine alte Häuserzeile dem Verfall preisgegeben bis sie abgerissen wurde (auf dem Bild darüber links vom „CityCenter“).
Auf der nördlichen Seite der Berliner Straße, gegenüber des damaligen Busbahnhofs befand sich – ebenfalls angebunden an die Fußgängerbrücken-Konstruktion damals der „Massa“-Markt mit großem Parkhaus darüber. „Massa“ war ein Einkaufszentrum mit sehr umfassendem Angebot. Der Einkauf konnte über Rollsteige zum Auto im Parkhaus transportiert werden. Kleine Geschäfte vom Küchen-Quelle bis zum Frisör-Salon fanden sich ebenfalls im Komplex.

Ehemaliges „Massa“-Einkaufszentrum mit darüber liegendem Parkhaus
An der westlichen Stirnseite des unschönen Geschäfts- und Parkhaus Betonbaus befand sich ein bepflanzter Hügel, der in einen kleinen Platz in Richtung Schloßstraße mündete. Im Volksmund „Feldherrnhügel“ genannt. Als der „Massa“-Markt das Gebäude verlies, zog „Toys ‚R Us“ ein, was nach und nach zu einem Sterben der kleinen, liebevollen Spielzeugläden in der Innenstadt führte. Studenten der Kunsthochschule verzierten den „Feldherrnhügel“ mit dem Schriftzug OFFENBACH im Stil des Hollywood-Schriftzugs. Damit wurden aus dem „Feldherrnhügel“ die „Offenbach Hills“

Die „Offenbach Hills“.
„Toys R Us“ konnte unmöglich ein solcher Publikumsmagnet sein wie der „Massa“-Markt, zudem wurde unter der Berliner Straße die S-Bahn gebaut. Der Busbahnhof verschwand und die unschöne Fußgängerbrücken-Kontruktion wurde überflüssig und nur noch als Schandfleck wahrgenommen. Die Brücken über der Berliner Straße wurden abgerissen – die Ebene am CityCenter blieb noch für Jahre stehen.
An der Stelle des ehemaligen Busbahnhofs befindet sich heute der Eingang zur unterirdischen S-Bahn. Der Platz wurde neu gestaltet.

Vorplatz mit S-Bahn-Eingang. Im Hintergrund das ehemalige „Toys R Us“-Gebäude mit den „Offenbacher Hills“. Rechts ist noch die Fußgängerebene am ehemaligen CityCenter zu sehen.
Ohne Brücken verwaiste die Fußgängerebene am CityCenter zunehmend. Im Rahmen der Marktplatz-Neugestaltung wurde schließlich auch dieser Rest des ursprünglichen Brücken-Ensembles abgerissen, der Vorplatz neu gestaltet und das Gebäude kernsaniert und aufgestockt.



Abriss der restlichen Fußgängerebene.


Kernsanierung und Aufstockung des ehemaligen CityCenter-Gebäudes.
Wird fortgesetzt.
